Anna von Dänemark (1532 – 1585)
Geborene Königstochter und Gemahlin des Kurfürsten August von Sachsen, zählt zu den faszinierendsten Frauen des 16. Jahrhunderts. Die schriftlichen Quellen zeichnen das Bild einer selbstbewussten, hoch gebildeten und unermüdlich tätigen Fürstin. Anna kümmerte sich persönlich um die Hofhaltung und insbesondere die Hofküche, suchte nach neuen Zier- und Nutzpflanzen, förderte die Landwirtschaft und Viehzucht, vor allem in ihrem Vorwerk Ostra in Dresden. Jährlich widmete sie sich der Verarbeitung von großen Mengen an Obst und Gemüse. Die produzierten Säfte, Mus, Konfekt und Dörrobst fanden Verwendung in der Hofküche, wurden als Geschenke versandt oder verkauft. Ihre Produkte und Rezepte waren höchst begehrt. Für Quitten und Mispeln hegte sie eine besondere Vorliebe.
Ihr bekanntestes Produkt war das als Heilmittel eingesetzte hochprozentige Aqua Vitae. Dessen Herstellung basierte auf 350 Kräutern, Wurzeln, Gewürzen, Tierteilen und Blumen, dauerte zwei bis drei Jahre und durchlief neun Destillationsvorgänge.
(c) Christine Nagel, Wiss. Mitarbeiterin der Staatliche Kunstsammlungen Dresden